Krotzebojer Grüne (KG) und FDP haben sich auf eine grundlegende Neukonzeption der Kinderbetreuung in Großkrotzenburg geeinigt. So sollen zukünftig die bestehenden Kinderbetreuungsgruppen aus den Kindergärten der freien Träger und zwei zusätzlich zu schaffende U3-Betreuungsgruppen an einem neuen Standort in einem Gebäude zusammengeführt werden. Diese Entscheidung sei notwendig, nachdem das Gebäude des St. Laurentius-Kindergartens abgängig sei, sich die Trägerverhandlungen des St. Vincenz-Kindergartens in einem laufenden Verfahren befänden und die Gemeinde Bedarf für zwei zusätzliche U3-Betreuungsgruppen habe. Diese erst in jüngster Zeit aufgetretenen Anforderungen müssten schon allein wegen des Platzbedarfs und auch aus Kostengründen einer Gesamtlösung zugeführt werden, erklärten die beiden Fraktionsvorsitzenden Michael Ruf (KG) und Daniel Protzmann (FDP).
Die Beigeordneten Johannes Rubach (KG) und Alexander Noll (FDP) erläutern dazu, dass sich dem Gemeindevorstand zunächst nur die Aufgabe stellte, die Trägerauswahl für den bestehenden St. Vincenz-Kindergarten zu bewerkstelligen. Allerdings zeigte sich während dieses laufenden Verfahrens bald, dass Bedarf für zwei zusätzliche U3-Betreuungsgruppen besehe. Dieser Bedarf müsse gedeckt werden, da es einen gesetzlichen Anspruch von Eltern auf die Bereitstellung solcher Betreuungsplätze gebe. Für diese zwei zusätzlichen Betreuungsgruppen bestünden weder im Gemeindekindergarten noch in den Kindergärten der freien Träger freie Raumkapazitäten. Neue zusätzliche Räume an einem anderen Standort seien daher erforderlich.
Des Weiteren meldete die katholische Kirchengemeinde zwischenzeitlich Bedarf für ein neues Kindergartengebäude an, weil sich der bisherige Kindergarten in der Ludwig-Uhland-Straße in einem nicht mehr sanierungsfähigen Zustand befinde.
Allein der zusätzliche bzw. neue Raumbedarf erfordere einen Neubau. Zusätzlich müsse die Gemeinde die steigenden Kosten der Kinderbetreuung in Anbetracht ihrer leeren Kassen optimieren. Die Zusammenführung in einem Gesamtkonzept biete den Vorteil einer Leitung und einer Verwaltung dieser neuen Betreuungseinrichtung. Außerdem könnte eine zentrale Platzbedarfsanmeldung wesentlich unkomplizierter umgesetzt werden, was auch einem Wunsch vieler Eltern entspreche.
Der Gemeindevorstand habe alle Fakten ausführlich geprüft und sei einstimmig zur Überzeugung gekommen, dass sich das Problem am besten durch einen Kindergartenneubau lösen lasse, der sowohl die Betreuungsgruppen aus den Kindergärten der freien Träger aufnehme als auch Räumlichkeiten für den U3-Betreuungsbedarf schaffe, erklärten die Beigeordneten Rubach und Noll. Dieser Kindergarten mit U3-Betreuung solle einem freien Träger übergeben werden, der einerseits die Investitionen für den Neubau und andererseits langfristig den Betrieb der Betreuungseinrichtung übernehme, so Rubach und Noll weiter.
Die Gemeindevertretung solle daher in ihrer Sitzung im Januar 2019 eine diesbezügliche Grundsatzentscheidung treffen und den Gemeindevorstand mit der zügigen Umsetzung des Gesamtkonzepts beauftragen. Die Auswahl des Trägers solle nach diesem Grundsatzbeschluss in einem eigenen Verfahren getroffen werden, wobei die bisherigen Träger und auch weitere zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert werden sollen.
KG und FDP sind davon überzeugt, dass sich die derzeitigen Problemstellungen in der Kinderbetreuung in Großkrotzenburg nur durch eine grundlegend neue Gesamtkonzeption langfristig lösen lassen. Ein „Weiter-so“ in der bisherigen Form werde weder den neuen Anforderungen in der U3-Betreuung gerecht noch könne damit dauerhaft die Kinderbetreuung in Großkrotzenburg gelöst werden. „Am Ende muss in Anbetracht der Finanzsituation der Gemeinde alles auch bezahlbar bleiben“, erklärten die Fraktionsvorsitzenden Ruf (KG) und Protzmann (FDP). Bei der Umsetzung der geplanten Neukonzeption sei auf alle Fälle sichergestellt, dass die Großkrotzenburger Kinderbetreuung ohne Einbußen weitergehe, so Ruf und Protzmann abschließend.