Bei einer gemeinsamen Radtour am Sonntag den, 20. Februar entlang der hessisch-bayrischen Landesgrenze wurden von Vertreter*innen der „Krotzebojer Grünen“ sowie der „Kahler GRÜNEN“ mögliche Verbesserungen für die den Einwohnern zur Verfügung stehenden (Rad-)Wege in Augenschein genommen, die unter gemeinsamer Absprache erfolgen sollten. Beginn war in der Freigerichtstrasse (Seite See Freigericht-West) auf hessischer Seite entlang der Bahnlinie. Hier gibt es eine Schranke, welche die direkte Durchfahrt für Großkrotzenburger und Kahler Bürger*innen ausschließt, und die nicht unmittelbar an der Landesgrenze steht. So können die Großkrotzeburger Bürger*innen, die unmittelbar an der Grenze wohnen nur über Kahl ihre Häuser erreichen. Auffällig sind auch die vielen neuen Halteverbotsschilder, obwohl eigentlich niemand diese Straße befahren darf. Da es sich um einen öffentlichen Verkehrsweg handelt, sollte die Schranke nur zur Strandbadsaison geschlossen sein.
Um zu vermeiden, dass der Anlieferverkehr der Firma Singulus hier durchfährt, könnte man dies mit einem Schild „Durchfahrtverbot für LKW“ regeln.
Der nächste Punkt der Radler*innen in Großkrotzenburg war das Ende der Oberwaldstraße, Ecke „Fliesen Weiß“. An dieser Stelle besteht schon lange ein Trampelpfad direkt zum Bahnhof Kahl, entlang der Gleise, der auch von den Pendler*innen stark frequentiert ist. Gerade weil die Seniorenwohnanlage auf dem Gelände des anliegenden ehemaligen Vogelparks in Betrieb genommen wurde, würde hier ein Ausbau sowohl für die Kahler als auch für die Großkrotzenburger Bürger*innen von Vorteil sein. Von Großkrotzenburger Seite könnten so alle per Fuß oder Rad den Bahnhof Kahl verkehrssicher, ohne Querung der B 8, erreichen, da für alle Anwohner*innen im Bereich Oberwald der Kahler Bahnhof näher ist und für Pendler*innen nach Frankfurt sowie Aschaffenburg demnach schneller erreichbar ist als der Großkrotzenburger Bahnhof. Von bayrischer Seite könnten die Bewohner*innen der Seniorenanlage das Einkaufsgebiet am Waldseebad und Schüler*innen des Kreuzburg-Gymnasiums ihre Schule sicher erreichen. Ein Mehrwert für beide Seiten.
Zum Einkaufsgebiet – Einmündung B 8 – ging es weiter. Die aktuelle Lösung ist absolut unbefriedigend, da bei der Planung die tatsächlichen Laufwege nicht berücksichtigt wurden. Zu hohe Bordsteine, zu enge Fuß- und Radwege und die Fußgängerampel auf der falschen Seite der Kreuzung, stellen nach Ansicht der Krotzebojer und Kahler GRÜNEN dort ein Problem dar.
Es sollte nicht nur die Beschilderung überdacht, sondern auch der Weg entlang dem Waldseebad verbessert werden. Hier kommt es immer wieder zu gefährlichem Begegnungsverkehr zwischen Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Absolut gefährlich wird es bei Begegnungen mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer*innen, wobei eine der beiden Parteien schließlich auf die B 8 ausweichen muss.
Nächster Besichtigungspunkt waren die Großkrotzenburger Exklaven – Hexeneiche und Nassmühle. Ein Kernpunkt war die Querung der L 3309 am Ortseingang Kahl, die in Kahl in die Krotzenburger Straße übergeht. Der Rad- und Fußweg bis zur Hexeneiche endet abrupt an der Landesgrenze und stellt ein Risiko für alle Verkehrsteilnehmer*innen dar.
Es muss zumindest über eine Querungshilfe und vorherige Geschwindigkeitsreduzierung für Autofahrer*innen nachgedacht werden, um den Verkehr besser zu sichern.
Ein weiteres Thema stellt die Sicherung des Damms des Sees Emma Süd (Hornsee) dar. Hier soll sich nach Auffassung der beiden GRÜNEN-Ortsverbände die Kommune Großkrotzenburg an den Sicherungskosten beteiligen. Es handelt sich um ein größeres Bauprojekt, wie die Kahler GRÜNEN informierten (Projektdauer über mehrere Jahre). Dies betrifft auch den grenzübergreifenden Naturschutz. Hier ist ein sehr schützenwertes Vogelschutzgebiet mit seltenen Vogelarten, wie dem Eisvogel. Von Seiten des Rathauses in Großkrotzenburg erfolgte bisher keine Information bezüglich des Themas. Der Kahler Gemeinderat hat für dieses Jahr bereits Gelder in den Haushalteingestellt. Beim See Emma Süd gibt es von Anwohnern der Nassmühle immer wieder Beschwerden wegen schwankender Wasserstandhöhen. Dafür gibt es einen Überlauf am Maindamm – dieser soll zurzeit allerdings nicht mehr funktionieren.
Bevor sich die Gruppen aus Hessen und Bayern trennten, wurde noch der Main-Radweg in Augenschein genommen und der starke Wurzelbewuchs beklagt. Die Großkrotzenburger Verwaltung sollte nach Ansicht der GRÜNEN hier aktiv werden um nicht zuletzt auch aus Sicherheitsgründen den Weg zu sanieren. Die Sanierung sei sicherlich durch hessische Fördergelder möglich. Das Fazit der gemeinsamen Radtour durch die Gemarkungen von Großkrotzenburg und Kahl: Gerade aufgrund der Lage an der Landesgrenze sind ein intensiver Austausch und eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den hessischen und bayerischen Gemeinden notwendig, sonst enden durch die fehlende Kommunikation, wie bisher oft, gutgemeinte Projekte in Sackgassen.
In Zusammenarbeit: Bündnis 90/ DIE GRÜNEN OV Kahl am Main und die Krotzebojer Grünen