Sch… der Bär in den Wald?

Sch… der Bär in den Wald? Aber ja. Und packt er das Ergebnis in einen
biologisch abbaubaren Kotbeutel, nimmt ihn mit nach Hause und entsorgt ihn brav in der eigenen
Mülltonne? Natürlich nicht, was soll die Frage. Und überhaupt, bei uns gibt es keine Bären im
Wald.
Ein Bär ist schließlich auch kein Haustier, wie beispielsweise ein Hamster, eine Katze oder ein
Hund. Und bei den Haustieren übernehmen die Halter die Entsorgung der Verdauungsprodukte.
Nun könnte man als Hundehalter auf den Gedanken kommen, dass biologisch abbaubare Kotbeutel
eine gute Sache sind. Man ist mit dem vierbeinigen Freund auf einem langen Spaziergang
unterwegs, der verrichtet das fällige Geschäft, das Resultat wird in den besagten Kotbeutel verpackt
und in der Natur entsorgt, ist ja biologisch abbaubar und man muss es nicht mit zurück nehmen.
Das ist aber leider ein Trugschluss. Da Hundekot z.B. Krankheitserreger oder Parasiten enthalten
und so zur Gefahr für andere Hunde oder Wildtiere, aber auch für spielende Kinder werden kann,
sollte er grundsätzlich in der Restmülltonne entsorgt werden. Wenn er im Freien entsorgt wird,
sollte man ihn wenigstens vergraben.
Es gibt heutzutage neben Kotbeuteln aus Papier und Plastik auch kompostierbare Hundekotbeutel
(‚biologisch abbaubar‘). Aber alle Sorten gehören in die Restmülltonne und nicht in die Biotonne,
oder einfach in die Natur.
Nun gut, mag man sich sagen, dann nehme ich eben weiter die Plastikbeutel und entsorge sie zu
Hause. Doch bei einer Menge von gut 500 Mio. bundesweit verbrauchter Kotbeutel pro Jahr macht
es schon einen Unterschied, ob sie aus Plastik und somit letztlich aus Erdöl oder einem
nachwachsenden Rohstoff wie Mais und Zuckerrohr oder wenigstens biologisch abbaubaren
Kunststoffen gefertigt sind. Verbrannt werden letztendlich beide, doch die Umweltbelastung ist bei
kompostierbaren Beuteln deutlich geringer.
Und so bleibt zu hoffen, dass man beim nächsten Waldspaziergang weder auf Bruno, den
Braunbären trifft, der stolz ein Beutelchen mit undefinierbarem Inhalt vor sich her trägt, noch in
eine der ‚Tretminen‘ tritt, die rücksichtslose Zeitgenossen ihre Vierbeiner verteilen lassen. So
unwahrscheinlich das erste Szenario sein mag, das zweite kommt leider immer noch viel zu oft vor.