Das die Umstellung der Buslinie 566 pünktlich zu Beginn des vermeintlichen Sommerlochs auftrat, könnte man Glück im Unglück nennen.
Glück, da es zwar zu dieser Zeit auf weit weniger Menschen Auswirkungen hatte, als es außerhalb der Ferien der Fall gewesen wäre.
Unglück, da es nichts destotrotz viele Bürger vor erhebliche Probleme gestellt hatte.

Schlimm genug, dass es ohne großartige Vorwarnung der betroffenen Bürger überhaupt zu dieser Fahrplanänderung beim RMV kam, ist doch ein Abbau von Anbindungen im ÖPNV aus Sicht der Krotzebojer Grüne nie eine gute Entscheidung, denn es wird der Notwendigkeit sowohl des Umweltschutzes als auch der persönlichen Mobilität der Bürger nicht gerecht.

Umso erfreulicher ist es, dass es den ersten Beigeordneten von Großkrotzenburg und Kahl beim Runden Tisch des RMV vor zwei Wochen gelungen ist, mit den Verantwortlichen eine Einigung zu erzielen, die die Anbindung in den Stoßzeiten mit einem 15 Minuten Takt und eine Weiterfahrt nach Kahl gewährleisten soll.
Zwar Stand die Einigung vorbehaltlich der Finanzierung, doch wie wir seit Montag erleben können, wurde auch diese Hürde genommen.

Gleichwohl wäre dies vermutlich nicht gelungen, wenn sich die Krotzebojer nicht so zahlreich und lautstark dafür engagiert hätten.  Wieder einmal zeigt sich, dass es wie bei vielen anderen Anliegen einer aktiven Bürgerschaft bedarf, um Gehör zu finden.

Der Bürgerinitiative mit ihren knapp 2000 Unterschriften und deren Sprecher Herrn Wolfgang Schwarze ist es zu verdanken, dass unser Krotzebojer erster Beigeordneter Johannes Rubach am runden Tisch bei den Beteiligten diese Einsicht wecken konnte. Deshalb möchten wir von den Krotzebojer Grünen Herrn Wolfgang Schwarze und allen beteiligten Bürgern ausdrücklich für ihr Engagement danken.

Wir hoffen, dass möglichst viele ihr Engagement für die Gemeinde in irgendeiner Form beibehalten und würden uns wünschen, dass dies für die Eine oder Andere der Stein des Anstoßes ist, sich stärker in der Kommunalpolitik einzubringen, denn wie in jedem Verein oder gemeinnütziger Organisation braucht es auch hier Bürger, die sich für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort einsetzen.

Krotzebojer Grüne

Hauptlast trägt weiterhin die Gemeinde

Die Gemeindevertretung hat mit den Stimmen der Krotzebojer Grünen und der FDP beschlossen im Gemeindekindergarten die ersten sechs Betreuungsstunden pro Woche gebührenfrei zu stellen. Sie nimmt damit eine Angebot der Landesregierung zur Förderung dieser Maßnahme an. Krotzebojer Grüne und FDP stellen jedoch fest, dass das Land nicht die vollen aus der Gebührenbefreiung resultierenden Kosten übernimmt, sondern die Gemeinden weiterhin die Hauptlast tragen lässt.

Die hessische Landesregierung hatte verkündet, dass ab 1. August in den Kindergärten sechs Stunden pro Tag gebührenfrei werden sollen. Sie hat dies jedoch für die Gemeinden nicht per Gesetz verbindlich vorgegeben. In diesem Fall hätte sie nach dem in der hessischen Verfassung festgeschriebenen Konnexitätsprinzip der Gemeinde einen vollen Ausgleich für die anfallenden Kosten zahlen müssen. Sie hat es deshalb der Freiwilligkeit der Gemeinden zur Teilnahme an dem Angebot überlassen und die Ausgleichszahlung auf 135,60 Euro pro Monat und Kind beschränkt. Mit den darüber hinausgehenden Kosten lässt sie die Gemeinden alleine im Regen stehen.

Die derzeit geltende Gebührensatzung für das Kinderhaus tritt zum 31. August 2018 ausser Kraft. Somit war es zwingend erforderlich, eine neue Satzung zu beschließen.

Im Rahmen der Erarbeitung einer neuen Gebührensatzung für das Kinderhaus hat der Gemeindevorstand durch eine Beratungsfirma auch die Einführung der Beitragsfreiheit für die ersten sechs Betreuungsstunden pro Tag im Kindergarten bei der Festlegung der Gebührensätze einrechnen lassen. Im Ergebnis hatte diese Firma in Absprache mit der Gemeindeverwaltung und der Kinderhausleitung vorgeschlagen sechs Stunden pro Tag beitragsfrei zu stellen und für jede weitere Stunde je Tag eine Gebühr von 18,78 Euro pro Monat zu erheben. Es wurden drei Module vorgeschlagen mit 6 Stunden pro Tag (0 Euro), mit 7 Stunden (18,78 Euro) und 10 Stunden (75,14 Euro). Dabei war eine von der Kinderhausleitung vorgeschlagene Anpassung der Gebühren berücksichtigt worden.

Die Beratungsfirma hatte darauf hingewiesen, dass in ihrer Kalkulation Mehraufwendungen durch die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst nicht berücksichtigt wurden. Auch die aufgrund der Gebührenbefreiung zu erwartende erweiterte Inanspruchnahme (mehr Kinder, Umbuchungen in zeitlich umfangreichere Module) wurde nicht mit einkalkuliert. Der Gemeindevorstand hat daher vorgeschlagen, die Gebühr für jede über sechs Tagesstunden hinausgehende zusätzliche Stunde auf 20 Euro pro Monat festzulegen. Dies wurde von der Mehrheit der Gemeindevertretung dann auch so beschlossen. Die Gemeinde Großkrotzenburg liegt damit im Mittelfeld der Gebührensätze der umliegenden Gemeinden, die zwischen 18 Euro (Langenselbold) und 22,60 Euro (Rodenbach und Erlensee) liegen. Die Kindergärten der freien Träger werden diese Regelung wirkungsgleich übernehmen. Auch für deren daraus resultierendes Defizit wird der Gemeindehaushalt geradestehen müssen. Im Jahr 2016 hat die Gemeinde aus ihrem Haushalt für die Förderung der Kinderbetreuung in Tageseinrichtungen freier Träger 732.142 Euro verausgabt.

Die tatsächlichen Kosten eines Kindergartenplatzes liegen jedoch deutlich höher als die vom Land bereitgestellten 135,60 Euro pro Monat. Im Ist-Ergebnis für das Jahr 2016 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) hat die Gemeinde Aufwendungen für das Kinderhaus einschließlich der Aufwendungen für das Gebäude in Höhe von 1.336.992 Euro geleistet. Für diesen Bereich wurden Erträge in Höhe von 609.162 Euro (Elternbeiträge 325.230 Euro und Zuweisungen des Landes etc. 283.932 Euro) erzielt. Im Ergebnis ergab sich somit eine Unterdeckung in Höhe von 727.830 Euro, die aus dem allgemeinen Steueraufkommen der Gemeinde (insbesondere Grundsteuer) zu decken waren. Bei 162 betreuten Kindern (U3-Betreuung, Regelkindergarten und Kinderhort) wurde jeder Betreuungsplatz mit rund 4.500 Euro pro Jahr oder 375 Euro pro Monat aus dem Gemeindehaushalt bezuschusst. Zusammen mit den Zuwendungen an die freien Träger hat die Gemeinde im Jahr 2016 rund 1,5 Millionen Euro für die Betreuung von Kindern aus ihrem Haushalt bereitgestellt.

Krotzebojer Grüne und FDP haben bei der Beschlussfassung angekündigt, dass sie für den Fall, dass sich durch die weitere Entwicklung möglicherweise finanzielle Spielräume eröffnen, diese für eine nachhaltige Steigerung der Qualität im Bereich der Kinderbetreuung durch Verbesserungen im Personalbereich nutzen wollen.

Zehn Anträge zum Haushalt

Krotzebojer Grüne und FDP stellen zehn Anträge zum Haushalt

Ausbildungsplätze bei der Gemeinde, Verbesserungen auf dem Spielplatz Kahler Straße und im Heimatmuseum sowie verschiedene Einsparvorschläge – das sind die Schwerpunkte von Krotzebojer Grünen (KG) und FDP bei den Haushaltsberatungen 2018. Mit zehn gemeinsamen Änderungsanträgen haben sich die Fraktionen Zurückhaltung auferlegt. „Wir wollen uns nicht im Klein-Klein verlieren, sondern sicherstellen, dass unsere Beschlüsse künftig auch zeitnah umgesetzt werden“, erklären die Fraktionssprecher Michael Ruf (KG) und Daniel Protzmann (FDP).

„Wir werden in den kommenden drei Jahren jeweils einem jungen Menschen einen Ausbildungsplatz in der Gemeinde anbieten“, erklärt Ruf. Da in einigen Jahren mehrere Mitarbeiterinnen im Rathaus in Ruhestand gehen, soll versucht werden, rechtzeitig Nachfolger zu qualifizieren. Auch unabhängig vom eigenen Bedarf sei es wichtig, jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten und damit Perspektiven zu bieten.

„Wir wollen für die Kinder im Ort die Qualität der Kinderspielplätze verbessern und dabei auf dem Spielplatz an der Kahler Straße beginnen“, berichtet Protzmann. Auf dem Spielplatz Kahler Straße soll eine bereits seit mehreren Jahren fehlende Brücke endlich ersetzt werden. Um die immer wieder kritisierten nächtlichen Ruhestörungen und Verschmutzungen in den Griff zu bekommen, soll zudem eine Beleuchtung auf dem Spielplatz installiert werden. Zur Gegenfinanzierung schlagen KG und FDP vor, auf eine neue Pflasterung in der Straße „An der Hexeneiche“ zu verzichten.

Weitere Einsparungen in Höhe von 20.000 Euro erhoffen sich die Partner bei der Anschaffung eines neuen Traktors für die Kläranlage. Auch eine Personalausweitung im Bereich des Bauhofs lehnt die Koalition ab. „Wir warten seit einem Jahr darauf, dass uns Bürgermeister Thorsten Bauroth endlich ein Personalkonzept vorlegt, das den künftigen Personalbedarf im Bauhof darstellt“, erklären Ruf und Protzmann. „So lange wir nicht wissen, wie viel Personal wir in den kommenden Jahren benötigen, ist es gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde unverantwortlich, dauerhaft neue Mitarbeiter einzustellen“, stellen beide fest.

Um die Fernwärmeversorgung zu sichern, soll die Gemeinde nach Willen von Krotzebojer Grünen und FDP am „Modellvorhaben Wärmenetzsysteme 4.0“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie teilnehmen. „Die aktuelle Diskussion um die Sommerpause des Kraftwerks zeigt, dass wir uns vorbereiten müssen, wenn wir die Fernwärmeversorgung langfristig sicherstellen wollen. Durch das Modellvorhaben können wir für eine umweltfreundliche Lösung einen Zuschuss von bis zu 50% der Kosten erhalten“, hofft Ruf. Der Gemeindevorstand soll das Projekt zusammen mit den Gemeindewerken angehen.

Im kommenden Jahr soll auch eine Teilsanierung des Fußbodens im Heimatmuseum für bis zu 8.000 Euro finanziert werden. „Der Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins hat vorbildlich für viele anstehende Projekte Förderungen von anderen Stellen eingeworben. Jetzt muss auch die Gemeinde als Eigentümerin des Gebäudes zu ihrer Verantwortung stehen und sich an den anstehenden Maßnahmen beteiligen“, wirbt Protzmann für den Antrag.

Weil noch viele Fragen ungeklärt sind, beantragen Grüne und Freie Demokraten, die Mittel für die Maßnahmen „Kapellchenweg“ in Höhe von 50.000 Euro sowie für die „Ertüchtigung der Löschwasserversorgung“ in Höhe von mehr als 550.000 Euro zu sperren. Damit werden die Mittel zwar im Haushalt eingeplant, können aber von der Gemeindeverwaltung erst ausgegeben werden, wenn die Parlamentarier in den Ausschüssen grünes Licht für die Maßnahmen geben.  „Bürgermeister Thorsten Bauroth ist gefragt, hier fundierte Konzepte vorzulegen und günstigere Alternativen zu prüfen – für Planungen ins Blaue hinein können wir angesichts der hohen Schulden der Gemeinde kein Geld ausgeben“ sind sich Grüne und Liberale einig.

Grüne Jahresmitgliederversammlung

Krotzebojer Grüne.- Wir leben in Deutschland gerade in politisch turbulenten Zeiten. In Berlin ist man auf der Suche nach einer neuen Bundesregierung. Darüber wurde natürlich auch bei der Jahresmitgliederversammlung der Krotzebojer Grüne diskutiert. In ruhigerem Fahrwasser nahmen die fast vollzählig erschienen Mitglieder am Beginn der Versammlung den Bericht des Vorstandes entgegen. Erwähnt wurden unter anderem der erste durchgeführte Stammtisch und die regelmäßig stattfindenden Ortsversammlungen. Die Teilnahme an den Highland Games und die Mini Highlandgames neben der Gree Soß am verkaufsoffenen Sonntag.

Im Bericht der Fraktion wurde den Mitgliedern aufgezeigt, welche Anträge gemeinsam mit dem Koalitionspartner FDP gestellt wurden. Dazu gab es  eine Aufzählung über die bereits umgesetzten Anträge. Erwähnt wurden: Die Baumbestattungsmöglichkeit auf dem alten Friedhof; Die Solaranlagen auf dem Kindergarten und Seniorenwohnanlage; Das Jugendmobil; Gebührenfreiheit für Vereinsveranstaltungen  in der ehemaligen Synagoge und ein Haushaltsposten in Höhe von 400.- € für Streuobstwiesenergänzung. Nicht zu vergessen der erste Bauabschnitt des Oberwaldstadions, der in Grün erstrahlt.

Den Unmut der Fraktion fasste der Fraktionssprecher über das erneute Chaos bei der Behandlung der Haushaltsangelegenheiten der Gemeinde zusammen. Für die Beschlussfassung zum Nachtragshaushalt 2017 kann es aufgrund der Terminfindung dazu kommen, dass eine Sondersitzung der Gemeindevertretung am Hl. Abend notwendig wird? Der erst am 01.Dez. 2017 zu erwartende Haushaltsentwurf für 2018 soll erst im Februar beschlossen werden, was dazu führt, dass notwendige Investitionen im ersten Halbjahr 2018 nicht zum Tragen kommen.

Die Jahresmitgliederversammlung schloss am Ende mit dem Genuss eines Spanferkels, das die Mannschaft des Bürgerhauses köstlich zubereitet hatte.

Die Fraktionen der Krotzebojer Grünen und der Freien Demokraten haben zur nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am 1. Dezember einen Antrag eingereicht, der die Einführung eines verbindlichen und einheitlichen Anmeldesystems für die Kinderbetreuung in Großkrotzenburg zum Ziel hat. Das System soll nach Möglichkeit internetbasiert sein und zu Beginn des kommenden Kindergartenjahres in Betrieb genommen werden.

Eltern soll damit die Möglichkeit geboten werden, sich über die unterschiedlichen Angebote der Kinderbetreuung in Großkrotzenburg zu informieren und sich für Plätze in den Einrichtungen anzumelden.

Bisher mussten sich die Eltern direkt bei den verschiedenen Trägern informieren und anmelden. Um sicher zu gehen, dass ihre Kinder auch einen Betreuungsplatz erhalten, meldeten Eltern oftmals ihren Bedarf bei mehreren Einrichtungen an.

Ein einheitliches Informations- und Anmeldesystem würde sowohl auf Seiten der Eltern als auch auf Seiten der Träger und der Gemeindeverwaltung deutliche Erleichterungen und Verbesserungen bringen. Mit den freien Trägern der Kinderbetreuungseinrichtungen müsste die Gemeinde dafür erforderliche Vereinbarungen treffen.

Wie ein solches System in der Realisierung aussieht, kann am Beispiel der Stadt Heusenstamm (https://webkita.ekom21.de/heusenstamm) besichtigt werden.

Regierungspräsidium erteilt Auflagen

Uniper in der Pflicht

Krotzebojer Grüne.- Nachdem die Grünen sich mit der Reklamation zur Ausgleichsfläche zu Staudinger Block 5 an das Regierungspräsidium Darmstadt gewandt hatten, hat das RP jetzt reagiert und eine Frist bis zum 01.05.2018 gesetzt. Bis zu diesem Datum muss Uniper die Nachpflanzungen und die Pflegemaßnahmen auf der Ausgleichfläche durchführen.

Dass Kompensationsmaßnahmen gesetzlich verankert sind, hat seinen guten Grund.
In den frühen Wirtschaftswunderjahren wurden keine Eingriffsregelungen beachtet.
Die Auswirkungen sind bis heute feststellbar, wie die anerkannte Altlast „ehemalige Deponie Eisert“  belegt. In der Regel gleichen die im Baugesetzbuch verankerten Kompensationsmaßnahmen nicht sofort den Eingriff in Natur und Landschaft aus. Umso wichtiger ist die langfristige Pflege, um die volle Leistungs- und Funktionsfähigkeit der Maßnahme sicherzustellen. Uniper als neues Tochterunternehmen von E.ON kann als Betreiber von Staudinger Block 5 natürlich nicht aus der Verantwortung zur Ausgleichsfläche entlassen werden. „ Unser 1. Mai Spaziergang für 2018 zur Spitzwiese ist fest terminiert “, so der Vorsitzende des Umwelt- und Bauausschusses Michael Ruf.

Großkrotzenburgs „Neue Mitte“ gestalten

Was wünschen sich die Großkrotzenburger Bürger und Bürgerinnen für die Neue Ortsmitte? Unter diesem Aspekt stand die Informationsveranstaltung der Krotzebojer Grünen und der FDP zum Thema „Konzept für die Neue Mitte“, zu der sich trotz schönsten Sommerwetters rund 50 Besucher im Bürgerhaus eingefunden hatten.

Christoph Zeller (FDP) stellte anhand einer Karte das Gebiet „Neue Mitte“ vor und erläuterte die zu den einzelnen vorhandenen Gebäuden erstellten Entwicklungsblätter mit bisheriger Nutzung und Entwicklungsziel. Als Beispiel für eine im Gemeindeeigentum befindliche Immobilie führte er das Feuerwehrgerätehaus an. Eine vom TÜV festgestellte notwendige Erweiterung auf dem vorhandenen Gelände sei nicht möglich und könnte nur durch eine Umsiedlung des Gebäudes umgesetzt werden. Die dadurch im Kernbereich der neuen Ortsmitte freiwerdende Fläche könnte anderweitig bebaut werden. Das gleiche gelte für eine Umsiedlung des Bauhofes sowie möglicherweise auch des ASB. Ein weiteres Beispiel sei das Bürgerhaus, das an einem Sanierungsstau leide. Notwendige Instandsetzungsmaßnahmen und Umrüstungen seien über Jahrzehnte von der Gemeinde nicht durchgeführt worden. Angesichts leerer Kassen und hoher Schulden seien diese Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu stemmen. Ein erschwerender Punkt sei, dass viele gemeindeeigene Gebäude mit hohen Restbuchwerten in der Bilanz der Gemeinde geführt werden. Daniel Protzmann erläuterte, jetzt rächten sich die vom damaligen Bürgermeister Engel bei der Aufstellung der Eröffnungsbilanz angesetzten unrealistisch langen Abschreibungslaufzeiten für gemeindeeigene Gebäude, die den Haushalt mit geringen Abschreibungssätzen über Jahre hinweg „schöngerechnet“ haben. Bei einem Abriss oder Verkauf unterhalb des Restbuchwertes der Objekte müssten diese Beträge letztlich aus dem Haushalt gegenfinanziert, d.h. durch Einnahmen ausgeglichen werden.

Auf Fragen aus dem Publikum, ob und in welchem Umfang man z.B. das Bürgerhaus noch benötige und was auf einem freiwerdenden Feuerwehr-Bauhofgelände errichtet werden sollte, stellten die beiden Fraktionsvorsitzenden Michael Ruf (Krotzebojer Grüne) und Daniel Protzmann (FDP) klar, dass es zunächst nicht darum gehe, was mit den vorhandenen Gebäuden im einzelnen geschehen werde. Vielmehr sollen Entwicklungsziele für den Bereich „Neue Mitte“ erstellt werden. Was braucht Großkrotzenburg an gemeindlichen und öffentlichen Einrichtungen und wo im Ortsgebiet müssen diese angesiedelt sein? Erst im zweiten Schritt sind dann die erarbeiteten Ziele von einem Planungsbüro umzusetzen. Dabei dürfe es keine „Denkverbote“ geben. Das Publikum gab in der Diskussion viele Anregungen, so z.B. die Einplanung von Begegnungsmöglichkeiten und die Umlegung der eher wenig genutzten Grünfläche entlang der Taunusstraße in die neue Ortsmitte, wobei die bisherige Fläche für Bebauungszwecke vorzusehen sei. Bei der Planung solle auch eine Anbindung der Taunusstraßenunterführung an die neue Ortsmitte berücksichtigt werden. Insgesamt solle es Ziel sein, die Attraktivität Großkrotzenburgs zu steigern.

Zum Abschluss der Veranstaltung wiesen Michael Ruf und Daniel Protzmann darauf hin, dass die erstellten Entwicklungsblätter auf den jeweiligen Webseiten der beiden Parteien eingestellt würden und es allen Bürgerinnen und Bürgern offen stehe, Entwicklungsziele, Wünsche und Anregungen zu formulieren und mitzuteilen. Der Planungsprozess solle im Dialog mit den Bürgern erfolgen und weitere Veranstaltungen im Rahmen dieses Entwicklungskonzeptes sind vorgesehen.

Die betroffenen Objekte im Bereich „Neue Mitte“

Grüne sorgen sich um Ausgleichsfläche

Kompensation zu Block 5 Staudinger

Krotzebojer Grüne.- Vernachlässigt, verwildert, von Brombeeren überwuchert – so zeigte sich den Krotzebojer Grüne im Frühjahr die Spitzwiese. Dabei war die Streuobstwiese als Ausgleichsfläche für den Block 5 im Kraftwerk Staudinger laut gesetzlichen Auflagen eigentlich zu „pflegen und dauerhaft zu erhalten“. Eine daraufhin beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt beantragte Ortsbesichtigung fand vergangene Woche statt. Für die Krotzebojer Grüne nahmen Michael Ruf, Lucas Bäuml und Karl Kunz daran teil. Die offizielle Stellungsnahme des RP steht noch aus.

Wie die Fraktionsmitglieder Ruf und Bäuml erläuterten, gab es um die Ausgleichsfläche ein jahrelanges Hin und Her. Weil das Baugesetzbuch und das Bundesnaturschutzgesetz Ausgleichsmaßnahmen fordern für Eingriffe in Natur und Landschaft, war bereits im Jahre 1992 bei der Inbetriebnahme des Blocks 5 die Pflanzung der Streuobstwiese als Ersatzfläche zwingend gefordert worden. Als sich bis 1998 nichts getan hatte, schalteten die Grünen den RP Darmstadt als Genehmigungsbehörde wie auch das Hessische Umweltministerium ein. Sie erhielten die Antwort, dass die Pflanzung „seitens der PreussenElektra AG für Herbst 1998 zugesagt“ worden sei.
Daraus wurde nichts, weil es Einwendungen gab, als die Gemeinde das Gewerbegebiet West II auswies. Im Februar 1999 stellte die PreAG beim RP einen Änderungsantrag zum Genehmigungsbescheid zu Block 5. Wieder hakten die Grünen nach und beantragten Akteneinsichtnahme. Die fand im Juli 1999 fbeim Staatlichen Umweltamt Hanau statt. Danach wurde gepflanzt. Die Kompensationsmaßnahmen waren bis Ende 2000 weitestgehend umgesetzt. Nun war der Kraftwerksbetreiber laut Änderungsbescheid gesetzlich verpflichtet, die Pflanzungen zu „pflegen und dauerhaft zu erhalten“. Entsprechend geschockt zeigten sich die Krotzebojer Grüne, als sie in diesem Frühjahr die Streuobstwiese besichtigten. Michael Rufs Fazit: „Die Bäume sind teilweise abgestorben und von Brombeeren überwuchert und stehen mit Wildschösslingswuchs in Konkurrenz. Ein Erhaltungsschnitt konnte nicht erkannt werden.“ Nach der Ortsbesichtigung durch den RP vergangene Woche warten die Grünen nun auf das Ergebnis. „Wir können Naturschutz und bleiben dran“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lucas Bäuml.

Pressemitteilung


Krotzebojer Grüne und Freie Demokraten stellen Konzept für die „Neue Mitte“ vor

Im September letzten Jahres hat die Gemeindevertretung auf Antrag der
Krotzebojer Grünen und der Freien Demokraten die Entwicklung eines
städtebaulichen Konzeptes für das Ortszentrum rund um das Bürgerhaus
beschlossen. Die beiden Fraktionen wollen ihre inzwischen unter dem
Arbeitstitel „Neue Mitte“ erarbeiteten Anforderungen an ein solches Konzept in einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, dem 31. Mai um 19 Uhr im kleinen Saal des Bürgerhauses vorstellen und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutieren, um so weitere Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung frühzeitig berücksichtigen zu können.

Das zu beplanende Gebiet der „Neuen Mitte“ liegt zwischen Taunusstraße,
Schulstraße, Anne-Frank-Platz und Bahnhofstraße. Das Konzept soll
Perspektiven für die in diesem Gebiet enthaltenen öffentlichen
Einrichtungen ergebnisoffen entwickeln. Dabei sollen insbesondere
Wirtschaftlichkeitsüberlegungen für den Betrieb der öffentlichen
Einrichtungen, Wohnungsbauaspekte zur Gewinnung zusätzlichen
Wohnraums und öffentliches Interesse am Betrieb der Einrichtungen
berücksichtigt werden. Auch die verkehrsmäßige Erschließung des Gebietes
in Abhängigkeit von möglichen Nutzungen auch im Zusammenhang mit den Baugebieten SGK 25.1-3 soll in dem Konzept untersucht und
Verbesserungsmöglichkeiten gesucht werden.

Seit vielen Jahren wurden immer wieder Veränderungen oder Ergänzungen
in dem betroffenen Gebiet geplant und vorgenommen. Alle Initiativen hatten aber weder ein erkennbares Gesamtkonzept zur Grundlage noch
Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die eine planvolle sukzessive Umsetzung
auf mittelfristige Sicht ermöglichen. Schnellschüsse blockieren eine sinnvolle längerfristige Gesamtentwicklung des bezeichneten Gebietes oder gehen am öffentlichen Interesse der Bevölkerung oder der Gemeinde vorbei.

Zu Zeiten der Expansion Großkrotzenburgs in den 60er und 70er Jahren war dieses Gebiet als Entwicklungsgebiet für das neue Ortszentrum auserkoren. Dazu gab es seinerzeit sogar eine detaillierte Planung über die mögliche Entwicklung dieses Gebietes. Inzwischen haben sich die Bedürfnisse im Wandel der Zeit verändert. Zumindest diese Grobplanung hat sich aber bis heute erhalten und es sind ergänzend zum Bestand inzwischen viele Einrichtungen zur Ausgangssituation von damals hinzugekommen. So bilden Großsporthalle, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzteangebot, Versammlungsstätte, zwei Seniorenheime inzwischen die typischen Merkmale dieser neuen Ortsmitte.


Genossenschaft für Brennrecht und Mehr?


In dem Landschaftsplan unserer Gemeinde ist nachzulesen, dass es noch bedeutende Streuobstbestände gibt, die erhaltenswert und ausbaufähig sind. Im Rahmen der 1974 durchgeführten Gebietsreform entstand der jetzige Main Kinzig Kreis. Randgemeinden (Auheim, Steinheim ect.) wurden zur Stadt Hanau eingemeindet. Nicht so unsere Gemeinde, die sich wohl aufgrund der Ansiedlung des Preag Kraftwerks, in der Zeit des Bürgermeisters Woythal, für finanziell unabhängig und sehr selbstbewusst gab.

Daraus resultieren die Pläne, dass durch die Finanzkraft der Gemeinde, eine großflächige Ausdehnung Richtung Westen, die Zukunft bestimmt. Alte Flächennutzungspläne zeigen eine Besiedelung bis an die westlichen Strommasten des Kraftwerks inklusive eines Kirchenbauwerks. Wie wir heute wissen, sind die Gewerbesteuereinnahmen aus dem Kraftwerk nicht kontinuierlich in den Himmel gewachsen, sondern auf null gefallen. Weil man sich offensichtlich mit den beabsichtigten Neubaugebieten abgefunden hatte, wurde in der gesamten Gemarkung keine Bodenneuordnung in Form eines Flurbereinigungsverfahrens durchgeführt.

Wenn wir uns heute die Flächen in der Gemarkung ansehen, bestehen der überwiegende Teil der Grundstücke aus „Handtüchern“. Großflächige Äcker die mit modernen Landmaschinen bewirtschaftet werden sind also nicht vorhanden. Glücklicherweise führt das dazu, dass nicht jeder Baum und Hecke im Weg stand und der Rodung zum Opfer fiel. Das Ergebnis sind die am Anfang genannten bedeutenden Streuobstbestände. Zum größten Teil handelt es sich sicherlich um alle möglichen Apfelsorten, aber auch Birnen, Kirschen, Quetschen, Mirabellen, Pfirsiche, Quitten und Holunder sowie wildwachsende Beeren sind vorzufinden, ohne auf die vollzählige Aufzählung zu bestehen. Zur jeweiligen Reifezeit des Obstes ist die rege Erntetätigkeit in der Gemarkung zu beobachten. Sicherlich spielen die Obstbestände aus dem Umfeld nicht mehr die wichtige Rolle zur Ernährung wie in früheren Zeiten. Übrigens sollen die Brennrechte früher nur an Gemeinden mit ausreichendem Nahrungsangebot erteilt worden sein? Aber das nachgefragte Apfelkeltern des Obst- und Gartenbauvereins zeigt das Interesse an der Verwertung der heimischen Äpfel und führt auch zur jährlichen Apfelweinprämierung. Eine weitere Verwertung in Form des Destillierens des heimischen Obstes ist bisher durch das staatliche Branntweinmonopol und durch lokal beschränktes Brennrecht in Großkrotzenburg nicht machbar. Trotzdem gibt es in einigen Haushalten auch einen „Selbstgebrannten“, natürlich nur vom Obst aus der Region der Brennerei!


Ende 2017 erlischt das Brandweinmonopol und damit wird es unter bestimmten Voraussetzungen möglich auch in Großkrotzenburg zu brennen. Grundsätzlich prüft die Finanzverwaltung das Vorliegen eines Gewerbebetriebs, wenn die Brennerei mehr als 20 Stoffbesitzern zum Abbrennen ihrer selbstgewonnenen Stoffe zur Verfügung gestellt wird. Die Gesellschaftsform der Genossenschaft stellt dazu die einfachste Form der wirtschaftlichen Betätigung da. Dabei muss sich eine Genossenschaft nicht nur auf das Brennen beschränken, sondern könnte auch als Backgenossenschaft agieren?