Krotzebojer Grüne Wahlprogramm

Krotzebojer Grüne.- Wer auf Erneuerbare Energien setzt, schafft langfristige, existenzielle Sicherheiten für zukünftige Generationen. Denn nur so kann der CO2-Ausstoß wirksam gesenkt und das Klima geschützt werden.

Zahlreiche Auszeichnungen belegen, dass Investitionen in Erneuerbare Energien gesellschaftlich honoriert werden und zu einem positiven Imagefaktor für Städte und Gemeinden führen. Gemeinden, die demonstrieren können, dass sie die globalen Energieprobleme vor Ort gelöst haben, wecken das Interesse der Öffentlichkeit.

Wind-, Sonnen- und Bioenergie werden immer verfügbar sein, während fossile Ressourcen knapper und damit teurer werden. Langfristig sind Investitionen in Erneuerbare Energien auch wirtschaftlich lohnend, da die Kosten für die Energieerzeugung mit Photovoltaik- und Windenergieanlagen immer weiter sinken und im Gegenzug die Energieerzeugung mittels konventionellen Anlagen immer weiter steigen wird. Die Technologien sind vorhanden, um mit Erneuerbaren Energien den heutigen und zukünftigen Bedarf zu decken.

Ein geeignetes energetisches Gesamtkonzept und ein überwiegend autarkes Versorgungsnetz versetzen die angeschlossenen Endverbraucher einer Region in die Lage, sich von der Preisspirale fossiler Brennstoffe und Abhängigkeiten von übermächtigen Energieversorgern zu lösen. Dies zeigt, dass die Erneuerbaren Energien die Bildung völlig neuer regionaler Wertschöpfungskreisläufe ermöglichen. Hier sehen wir die Chance für die Gemeindewerke für eine energieautarke Gemeinde zu sorgen und zusätzlich ihre Marktposition zu verbessern.

Strom aus Erneuerbaren Energien erhält eine gesetzlich festgelegte Vergütung und sichert Anlagenbetreibern langfristig Einnahmen. Auch wenn nicht die Gemeinde selbst die Wind- oder Solarparks betreibt, so zieht sie dennoch einen Nutzen aus Gewerbesteuereinnahmen und möglicherweise auch Pachtzahlungen des Anlagenbetreibers.

Jedes Erneuerbare-Energien-Projekt bringt Investitionen in die Region. Durch die Planung, den Bau und die Wartung von Anlagen werden bestehende Arbeitsplätze in örtlichen Unternehmen gesichert und neue Jobs geschaffen.

Auf allen gemeindeeigenen Gebäuden werden Photovoltaikanlagen angebracht. Die Gemeindewerke fördern den Bau von privaten Photovoltaikanlagen auf Hausdächern in Großkrotzenburg mit einem einmaligen Zuschuss. Bei größeren Dachflächen wird die Gemeindewerke den Eigentümern ein Angebot zur Anmietung der Dachflächen unterbreiten um selbst Photovoltaikanlagen zu errichten. Eine weitere Möglichkeit ist das Pachtmodell wie es z.B. von Rodgau Energie angeboten wird. Bei diesem Modell pachtet der Hausbesitzer eine PV-Anlage vom Energieversorger nutzt den selbst erzeugten Strom spart Geld und nützt der Umwelt. Solch ein Modell kann auch von den Gemeindewerken angeboten werden.

Zusätzlich werden sich die Gemeindewerke an großen PVFreiflächenanlagen und Windparks beteiligen. Die Fernwärmeerzeugung soll mittelfristig durch eine zu erbauende Biomasseanlage sichergestellt werden.

Krotzebojer Grüne Wahlprogramm

Krotzebojer Grüne.- Wir setzen uns dafür ein, dass die Streuobstwiesen erhalten und ausgebaut werden.

Auch wenn der Landschaftsplan der Gemeinde Großkrotzenburg vor über 10 Jahren erstellt wurde, lohnt es sich immer wieder einen Blick in die Unterlagen zu werfen.
Auf Seite 41 kann folgendes nachgelesen werden:

Von besonderer Bedeutung sind jedoch auch die vorhandenen Streuobstbestände, Obstbaumreihen, Gehölzzüge, Brach- und Wiesenflächen, die überwiegend in enger Verzahnung auftreten und, neben den dort lebenden Vogelarten, vor allem dem Steinkauz, Spechten und zeitweise des Wendehalses, auch für gefährdete Säugetiere wie Igel und Siebenschläfer Lebensraum darstellen. Gerade den vielfältigen Landschaftsbereichen westlich und nordöstlich der Ortslage kommt damit eine hohe Bedeutung für den Naturschutz zu; sie sollten damit weitgehend erhalten bleiben.

Wir Grüne gehen darüber hinaus und wollen nicht nur den Erhalt, sondern den Ausbau. Neben der Ernte bieten die Obstbestände auch eine soziale Komponente. Denn es ist ein jährliches Ereignis, wenn bei unserem Obst und Gartenbau Verein das Keltern stattfindet. Und da wir bei uns nicht nur Apfelbaumbestände haben, sondern die breite Palette an Obst vorzufinden ist, wünschen wir uns, dass mit Ende des Deutschen Branntweinmonopols 2017 das Abfindungsbrennen und Stoffbesitzerbrennen auch bei uns stattfinden kann!
Dies käme dem Erhalt der Streuobstbestände zugute und bietet die Möglichkeit zum Betrieb eines Gewerbes und Beschäftigung.

Krotzebojer Grüne Wahlprogramm

Krotzebojer Grüne.- Auch wenn wir bereits einmal mit unserem Anliegen in der Gemeindevertretung gescheitert waren, werden wir, wenn die Karten neu gemischt sind, erneut unsere Forderung vortragen.

Bisher sind die Grünflächen und Verkehrsinseln überwiegend monoton gestaltet. Zum Einsatz sollen weitgehend mehrjährige, flächig wachsende Stauden und Gräser kommen. Die Auswahl der Pflanzenarten soll sich gezielt an der heimischen Insektenwelt orientieren. Auf Verkehrsinseln sollen Wildblumenwiesen angesät werden. Entlang von Straßenrändern bietet sich eine Mischung aus Salbei, Lavendel, Storchenschnabel, Bodendecker-Rosen, Margeriten und Steppenkerzen zum Einsatz an. Auch wenn nicht alle diese Pflanzen heimisch sind, so stellen sie einen guten Kompromiss zwischen ästhetischen Ansprüchen der Ortsbewohner und den Belangen des Naturschutzes dar: Sie bilden attraktive Blühflächen aus, bieten jede Menge Nahrung für unzählige Schmetterlinge, Bienen und Hummeln und kommen dabei mit den häufig sehr trockenen Bedingungen gut zurecht.

Die neue Gestaltung wird sicherlich am Anfang gewöhnungsbedürftig sein. Naturnahe Blühflächen bieten nun einmal nicht ganzjährig das gewohnte „ordentliche“ Dorfbild. Wenn die Flächen im Frühjahr noch sehr verwildert aussehen, können sie schon bald danach ihre volle Pracht entwickeln.

Es geht aber dabei nicht nur um die Einsparung von Mäharbeiten und um weniger Verbrauch an Saat- und Pflanzgut. Wenn zwischen den Wildblumen das ein oder andere Unkraut wächst wird das nicht stören und braucht auch nicht mit giftigem Glyphosat beseitigt werden.

Mit einer Begleitung intensiver Öffentlichkeitsarbeit werden die Großkrotzenburgerinnen und Großkrotzenburger die vielfältige Blütenpracht als ein beliebtes Merkmal unserer Gemeinde ansehen. Nicht auszuschließen, dass die ein oder andere Fläche in einer Patenschaft übernommen wird.

Krotzebojer Grüne Wahlprogramm

Krotzebojer Grüne.- In der Ökologie gelten Dachbegrünungen als Siedlungsbiotope, die insbesondere lokalklimatisch und in Bezug auf die Regenwasser-Bewirtschaftung eine Rolle spielt. Vorwiegend nach Art des Bewuchses werden extensive (Dünnschichtaufbau mit Substrat, trockenheitsverträgliche Vegetation) und intensive (vollwertiger Bodenaufbau bis hin zu Baumbepflanzung möglich) Dachbegrünungen unterschieden.

In Deutschland werden Dachbegrünungen teilweise öffentlich gefördert. Dies kann durch Direktzuschüsse, Festsetzungen in Bebauungsplänen oder indirekt, durch Splittung der Abwassergebühren geschehen.

Förderungen von Dachbegrünungen sind Sache der jeweiligen Gemeinde. So wird in Großkrotzenburg bei der Entwässerungssatzung im Bereich der Niederschlagswasser die reguläre Dachfläche mit dem Faktur 1,0 berechnet Kiesschüttdächer dagegen werden mit dem Faktor 0,5 festgesetzt.

Die Vorteile eines extensiv begrünten Daches liegen im

  • Schutz der Dachabdichtung und Verlängerung der Lebensdauer, da ein mechanischer Schutz hergestellt und die UV-Strahlung absorbiert wird.
  • Verbesserung des Raumklimas. Durch Verdunstung des gespeicherten Regenwassers kann sich das Raumklima der direkt darunterliegenden Räume im Sommer abkühlen. Dadurch kann gegebenenfalls auf eine Klimaanlage verzichtet werden. Durch die Dämmwirkung der Dachbegrünungsschicht kühlen die darunterliegenden im Winter weniger aus. Eine Dachbegrünung entspricht je nach Ausführung einem bis zu 80 mm dicken Dämmstoff der Wärmeleitgruppe (WLG) 040
  • Wasserrückhaltung. Da ein begrüntes Dach mehr als die Hälfte des jährlichen Niederschlags wieder verdunstet, werden Siedlungsentwässerung und Kläranlagen entlastet.
  • Dachbegrünungen können Staub und Schadstoffe aus der Luft filtern. Zudem wird der Aufheizung des Ortes durch die zahlreichen versiegelten Flächen entgegengewirkt.
  • Ersatzhabitat. Es kann neuer Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten – beispielsweise Vögel und Schmetterlinge – geschaffen werden. • Optisch attraktiv.

Die Nachteile liegen in den

  • eventuell hohen Anschaffungskosten, je nach Herstellungsart.
  • Das Dach muss gepflegt werden. Sträucher zurückschneiden, Substrat aufbringen.

Für die bauliche Umsetzung können die folgenden Richtlinien zu Rate gezogen werden:

Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. in Bonn (kurz: FLL-Dachbegrünungs-Richtlinie)

Richtlinien für die Planung und Ausführung von Dächern mit Abdichtungen (kurz: Flachdachrichtlinien), Teil des Fachregelwerks des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).

Erschreckende Anwendung von Glyphosat


Krotzebojer Grüne Wahlprogramm

Krotzebojer Grüne.- Ob Glyphosat nun Krebserregend ist oder nicht, darüber streiten sich die Wissenschaftler. Rückstände des Stoffes lassen sich sogar im Urin von Menschen nachweisen. Tatsache ist, dass die Verwendung von glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln einer Genehmigung durch den Hessischen Pflanzenschutzdienst bedarf. Das scheint auch angebracht, denn wenn es Pflanzen chemisch vernichtet ist es auch giftig!
Da unser Antrag zum Verzicht auf glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln im Bereich des Ortsgebietes, in der Gemeindevertretung abgelehnt wurde, haben wir nachgehakt. Auf Nachfrage hat uns die Verwaltung das Genehmigungsschreiben des Hessischen Pflanzenschutzdienstes beim Regierungspräsidium Gießen zur Verfügung gestellt. Um es Jedermann zu ermöglichen nachzusehen auf welchen Flächen die Genehmigung für unseren Ort erteilt wurde, hier die vollständige Auflistung:

Raiffeisenstraße, Hinterm Schreitz (Aral), Bahnhof und Unterführung, Bürgerhaus, Bushaltestellen – innerorts-, Festplatz Parkplatz, Eichendorf Str., Albert-SchweitzerStr., JUZ, Gemeindewerke/Feuerwehr/Bauhof, Parkplatz –Rotes Erdgewann-, Alt. Parkplatz Rewe, Heimatmuseum, Seniorenanlage 1 Kiesstreifen, Seniorenanlage 2, Senkgarten Gehweg, Synagoge, Gutenbergallee Trafohaus, Gutenbergallee Verkehrsinsel, Friedhof Kahler Str., Alter Friedhof, Strandbad Wege, Zentrum, Ampelübergänge/Zebrastreifen, Humboldstr. Verbindungsstück Mühlbachaue (Alban), Verbindungswege Taunusstr./Lindenstr., Mainpromenade Pflasterfläche, Waitzweg Überführung, Waitzweg Kreuzung, Max-Planck Str. Ecke Albert-EinsteinStr. (Penny- Parkplatz auch gegenüber), Goethestr., Mühlbachaue, An allen drei Blitzanlagen (Plattenfläche), Rue de´ Acheres/Auf den Haingärten, L3309 alle Durchgänge links und rechts der Bushaltestelle Ost ab Waitzweg, Bahnhofstraße Baumscheiben, Gasstation Hanauer Landstr., Parkplatz Oberwaldstation, Grillwiese Zuwege/Parkflächen, Fährstr.

Soweit so gut. Entscheidend ist dieser Satz:

Die von Ihnen beantragten Flächen im Bereich von Kinderspielplätzen, Kindergarten und Kinderhaus können leider nicht in die Genehmigung aufgenommen werden, da dort keine Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden dürfen. Wieso dann im Bereich von umgangssprachlich so genannten Spielstraßen (offiziell Verkehrsberuhigter Bereich) im Neubaugebiet das Unkrautvernichtungsmittel erlaubt und verwendet wird lässt sich nur damit erklären, dass dieser Umstand der Genehmigungsbehörde nicht bekannt war? Wir wissen aber, dass die Kinder dort auf den Straßen spielen.

Aber schlimmer noch:

Nach glaubwürdiger Aussage wurde das Unkrautvernichtungsmittel auch auf nicht genehmigten Flächen ausgebracht. So wurden im Buchengewann und Feldlache (hinter dem neuen REWE) Bürgersteige, dort wo Unkraut wuchs und Bepflanzungen besprüht.
Es wird wohl niemand bezweifeln, dass was Pflanzen vernichtet, der menschlichen Gesundheit nicht zuträglich ist. Schon gar nicht spielenden Kindern!

Auf den landwirtschaftlichen Flächen rund um unser Dorf wird Glyphosat nicht ausgebracht. Wenn es dann auf öffentlichen Plätzen zum Einsatz kommt, ist umso schlimmer.

Hamburg hat den Einsatz von „Pflanzenschutzmitteln“ mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat an öffentlichen Orten wie Straßen, Wegen oder Friedhöfen vorläufig gestoppt.
Was in Hamburg geht, muss bei uns auch gehen!

Es liegt in der Verantwortung des Bürgermeisters und er hat dazu als Ortsordnungsbehörde und Dienstherr das Recht, die Verwendung glyphosathaltiger Unkrautvernichtungsmittel im gemeindlichen Bereich zu untersagen!
Die Krotzebojer Grüne werden bei diesem Thema nicht locker lassen.

Krotzebojer Grüne.- Mit folgendem Text startet der VdK seine Kampagne für Barrierefreiheit:
„Vor fast 50 Jahren betrat der erste Mensch den Mond. Vor über 60 Jahren wurde der Mount Everest das erste Mal erklommen. Menschen mit Behinderung stoßen noch heute jeden Tag auf unüberwindliche Schranken. Das darf nicht sein! Helfen Sie mit: Tragen Sie ärgerliche Barrieren in unsere Landkarte ein. Unterstützen Sie unsere Forderungen. Mobilisieren Sie Freunde und Bekannte.“
Die Krotzebojer Grüne setzen sich seit langem für den behindertengerechten Übergang der Schleuse ein. Daher war es auch keine Frage, dass wir uns an der Unterschriftenaktion des VdK zur Unterstützung seiner Forderungen beteiligen.

  • Alle privaten Anbieter müssen gesetzlich zur Barrierefreiheit verpflichtet werden.
  • Nur verbindliche Fristen, Kontrollen und Sanktionen können den Fortschritt sicherstellen.
  • Die Verpflichtung zu angemessenen Vorkehrungen muss gesetzlich verankert werden.
  • Der barrierefreie und altersgerechte Wohnungsbau braucht eine entschiedene Förderung.
  • Der Bau von barrierefreien Bahnhöfen muss forciert, Servicezeiten müssen ausgebaut werden.
  • Fluggesellschaften müssen gesetzlich zum barrierefreien Kabinendesign verpflichtet werden.
  • Die Barrierefreiheit von Taxen und Mietwagen braucht eine einheitliche Regelung.
  • Ein Investitionsprogramm des Bundes im Umfang von 800 Millionen Euro pro Jahr und ergänzende Programme der Länder müssen die Maßnahmen in allen Bereichen unterstützen

Auf der VdK Landkarte Deutschlands ärgerlichste Barrieren haben wir den Schleusenübergang mit Bild eingetragen. Wenn auch Sie die Kampagne unterstützen wollen, gehen Sie auf www.weg-mit-den-barrieren.de

Vor 20 Jahren das Ende der Pläne zur Müllverbrennung

Krotzebojer Grüne.- Zwanzig Jahre sind jetzt ins Land gegangen seit 1995 die Bürgerbeteiligung in ihrer basisdemokratischsten Art in unserer Gemeinde stattgefunden hat. Mit Ausnahme der Grünen waren alle Parteien dafür, dass auf dem ehemaligen NATO-Ölhafen eine Müllverbrennungsanlage gebaut werden sollte.

Denn 1993 hatte die Bundesregierung beschlossen, dass vom Jahr 2005 an Hausmüll nur noch eingeäschert auf die Deponie darf. Das Besondere bei der geplanten Anlage war, dass es sich um ein neuartiges Verfahren der Müllbehandlung drehte. Insbesondere der Landrat des Main-Kinzig-Kreises Herr Pipa war von der neuen Technik hellauf begeistert und kämpfte vehement für deren Errichtung. Man glaubte mit der Thermoselect-Großanlage das „Wunder der Müllentsorgung“ entdeckt zu haben: ein Superofen, der die Luft nicht verpestet, der Müllhalden in Rohstoffberge verwandelte und nebenbei auch noch, in Anbindung an das Kraftwerk, ganze Siedlungen beheizen kann.
Mit dem oft so genannten „Ei des Kolumbus“ sollte Abfall bei 600 Grad zu Briketts gepresst werden um sich anschließend in einem 2000 Grad heißen Hochtemperaturreaktor fast restmüllfrei in Gas und Schlacke aufzulösen. Nach mehreren Reinigungsstufen sollte mit dem Gas Fernwärme und Strom erzeugt werden, die Schlacke als Granulat für den Straßenbau taugen.

Als die Pläne bekannt wurden, luden die Grünen zu einer Informationsveranstaltung am 15.02.1995 in das Bürgerhaus. Die Information fand ihr Echo in der Gemeinde. Bereits am 06.03.1995 fand die Gründungsversammlung der Bürgerinitiative gegen Müllverbrennungsanlage statt.
Wie in der örtlichen Presse berichtet wurde fanden sich mehr als 90 Interessierte ein. Die Befürworter der 450 Millionen DM Anlage wetterten sofort gegen die Bürgerinitiative. CDU, SPD, FDP und GWG mit dem damaligen Bürgermeister Reuter und dem Landrat versuchten alles Mögliche um die Anlage schön zu reden. Während die Gegner nach Berichten zu Fehlern in einer bestehenden Musteranlage nur noch von „Thermodefekt“ sprachen.

Nach dem Beschluss der Gemeindevertretung zum Bebauungsplan für die Konversionsanlage wurde unmittelbar mit den Vorbereitungen für ein Bürgerbegehren begonnen. Damit begann der ungleiche Kampf der Befürworter und der BI. Mit den finanziellen Mitteln des planenden Landkreises in der Hinterhand wurden wochenlang ganzseitige Anzeigen geschaltet mit denen zum Ja zur Müllverbrennungsanlage geworben wurde.
Die BI veranstaltete dagegen z.B. einen Malwettbewerb und pinselte eigene Plakate. An den Ortseingängen standen großflächige Plakate auf dem z.B. am Sportplatz folgendes zu lesen stand: „Nur die allerdümmsten Affen lassen ihren Müll verpaffen!“

Am 25.06.1995 fand dann der Bürgerentscheid statt. Wie sehr das Thema die Gemeinde beschäftigte zeigt die Wahlbeteiligung von knapp 70%. Von den 3530 gültigen Stimmen sprachen sich mit 2293-Nein Stimmen 65% gegen die Müllverbrennungsanlage aus. Bis heute gibt es keine funktionierende derartige Anlage. Der riesen Erfolg der damaligen Bürgerinitiative! Die dadurch gemachten Erfahrungen bestärken uns heute noch in unserer Überzeugung, dass die Politik auch heute und in Zukunft den Mut besitzen sollte notfalls mit Bürgerentscheiden die Meinung der Bürger abzufragen. Für uns eine Selbstverständlichkeit, da wir teilweise aus der BI hervorgegangen sind und erst über sie zur Ortspolitik gelangten.

16 Nein-Stimmen, 7 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung

Krotzebojer Grüne.- Unser Antrag in der Gemeindevertretung zum Verbot der Verwendung von glyphosathaltigen Unkrautvernichtern durch den Bauhof wurde, nach den Ausführungen unseres Bürgermeisters Engel, mit 16 Nein-Stimmen abgelehnt.
In den letzten Jahren seien laufend Stellenstreichungen im Bauhof vorgenommen worden und daher stehe nicht genügend Zeit zur Verfügung, um die Unkrautvernichtung alternativ vorzunehmen. Daneben seien Mitarbeiter im Umgang mit diesen Mitteln geschult worden und man habe eine Genehmigung des Hessischen Pflanzenschutzdienstes zur Verwendung, die aber die Anwendung auf Kinderspielplätzen ausschließt.

Trotzdem wird das Gift in verkehrsberuhigten Straßen, in welchen Kinder spielen, ausgebracht. „Das Abstimmungsergebnis der Gemeindevertretung ist nicht nachzuvollziehen, hier wird ein unnötiges Gesundheitsrisiko in Kauf genommen,“ so der Bürgermeisterkandidat Johannes Rubach. Glyphosat ist Bestandteil von Unkrautvernichtungsmitteln wie z.B. „Roundup“, welches in jedem Baumarkt gekauft werden kann. Daher könnte man annehmen, dass es völlig unbedenklich ist.
Allerdings gibt es ernstzunehmende Untersuchungen, wie die WHO (World Health Organization) mitteilt, die eine Gesundheitsgefährdung von Glyphosat nahelegen. Derzeit läuft die Neubewertung von Glyphosat zur Zulassung als Unkrautbekämpfungsmittel.
Wenn man dem Konzern Monsantos, dem größten Hersteller von Unkrautvernichtungsmitteln, Glauben schenkt, dann stellt Roundup keinerlei Gefährdung für Mensch und Natur dar. Die wurzeltiefe Wirkung sei nicht bienengefährlich und nicht fischgiftig. Dementgegen steht die Vorgabe des Hessischen Pflanzenschutzdienstes, gemäß dessen der Einsatz glyphosathaltiger Herbizide auf Wegen, Plätzen und sonstigem Nichtkulturland in Hessen mit Wirkung vom 1. Juli 2015 nur noch in begründeten Ausnahmefällen erlaubt ist. Wenn die Verwendung in der Landwirtschaft schon umstritten ist, kann die Verwendung des Herbizids im Straßenraum keine begründete Ausnahme darstellen!

Wie es anders geht sieht man hier: Die Gemeinde Neuberg hat gegen mehrere Landwirte Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, da sie zahlreiche Feldwege mit Unkrautvernichtungsmitteln, die Glyphosat enthalten, bespritzt hatten. Das Mittel – obwohl nicht verboten – gilt als krebserregend. Dass Glyphosat auf den Äckern gespritzt werde, könne sie nicht verhindern, aber öffentlicher Grund dürfe dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, betonte Neubergs Bürgermeisterin Iris Schröder.

Im schönen Mühlental

Grüne Wahlkampfklausur

Krotzebojer Grüne.- Die Schleifmühle im romantischen Mühlental bei Marktheidenfeld ist so etwas wie eine feste Institution für uns Grüne.
In den vergangenen Jahren trafen wir uns dort um die Haushaltsberatungen durchzuführen. Nachdem es in diesem Jahr, durch den beschlossenen Doppelhaushalt, keine Haushaltsberatungen gibt, war die bevorstehende Kommunal und Bürgermeisterwahl im kommenden Frühjahr Anlass für unsere Wahlkampf-Klausur.
Der „Harte Kern“ wurde ergänzt durch digitale Kompetenz. Zu Beginn stand die politische Bestandsaufnahme in unserer Gemeinde. Im anschließenden Workshop wurden die möglichen Themen und Aktionen für den Wahlkampf zusammengetragen um rechtzeitig in die Puschen zu kommen. Die Zeit bis zum gemütlichen Teil erbrachte zahlreiche Ergebnisse von denen wir Überzeugt sind, einen erfolgreichen Kommunal und Bürgermeisterwahlkampf bestreiten zu können.

Hallo liebe Highländer/innen und Krotzebojer

Highland Games Report 2015

Krotzebojer Grüne.- Es ist nun „etwas“ Zeit ins Land gegangen, seit diesem gelungenen Kerbwochenende, dass am Sonntag mit den diesjährigen 20. Highland Games ihren Abschluss fand.
Zeit, sich zu erholen, Zeit, das Ganze sacken zu lassen und Zeit, einmal mit etwas Abstand zu resümieren, wie sie denn waren, diese Jubiläums-Hochlandspiele auf der Kerbwiese am Bürgerhaus.
Ein großer Erfolg möchte man meinen, wie das Beweisfoto belegt. Aber wir wollen dem Ganzen nicht vorgreifen. Voller Eifer haben an diesem traditionsreichem Spektakel wieder neun Mannschaften oder besser gesagt Clans beteiligt, darunter viele Altbekannte aber auch zwei Neue.

Hier die Übersicht:

  1. Krotzebojer Bravehearts
  2. Highländern Falken
  3. McGreens – Alte Herren
  4. Schoppendales
  5. V8 Schottenrocker
  6. Frazer of Lovat
  7. McSweets
  8. McGreens – Youngsters
  9. McRainbow Unicorns

Es hat schon damit begonnen, dass das Wetter nicht einhielt, was der Wetterbericht versprochen hat. Doch der graue Wolkenteppich und der stete Nieselregen konnte unseren tapferen Wochenend-Schotten und ebenso den vielen Zuschauern nicht die Motivation rauben.
Musikalisch wieder begleitet von den „Men in Kilts“ und kulinarisch versorgt mit ausreichend Guinness, stimmte dann auch der traditionelle Rahmen um die Teilnehmer wie die Zuschauer über den Ortswechsel hinweg zu trösten, den die Highlandgames dieses Jahr erfahren haben. Dass dies nicht die einzige Änderung war, hat dann auch der versierte Kenner im Laufe des Nachmittags bei den Wettkämpfen gemerkt. Denn während die meisten Disziplinen, wie Tauziehen, Baumstamm werfen, Mauerkampf, Heißer Reifen und das allseits beliebte Wettsaufen, noch aus den Vorjahren bekannt waren, gesellte sich als neue Disziplin der Steinzielwurf hinzu.
Dieser hat den Steinweitwurf abgelöst, um zusammen mit einigen anderen kleinen Änderungen den Schwerpunkt etwas weg von der reinen Stärke hin zu mehr Geschicklichkeit zu verschieben. Unsere Hochländerinnen hatten so die Möglichkeit unseren vor Kraft strotzenden Herren etwas mehr entgegen zu setzen und konnten dies auch mehrmals beweisen.

Werter Leser, wir werden hier im Weiteren davon Abstand nehmen, Ihnen, die vielen spannenden und auch überraschenden Auseinandersetzungen detailliert zu beschreiben, da dies eindeutig zu weit führen würden. Lassen Sie sich jedoch gesagt sein, dass sie ungemein unterhaltsam und mitreißend waren und wir empfehlen Ihnen dringend den Besuch im nächsten Jahr um diese Erfahrung selbst zu machen.

Schlussendlich standen die Gewinner des Tages fest.

Platz 1. V8 Schottenrocker

Platz 2. Krotzebojer Bravehearts

Platz 3. Mc Greens – Alte Herren

Diese durften sich auf verlockende Preise hier aus unserem Ort freuen. Denn die ersten drei Plätze konnten nach diesem anstrengenden Sieg mit herzhaften Leckereien von der Metzgerei Werkmann und edlem Destillat vom Äppelsche wieder zu Kräften kommen.

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns natürlich bei unseren fleißigen Helfern, ohne die die Umsetzung nicht möglich gewesen wäre. In vorderster Front unser erfahrener Statistiker Andreas Peschel, der unterstützt wurde von Maja und Maren, die unermüdlich Zeiten gestoppt und Weiten gemessen haben und zu guter Letzt danken wir auch Johannes Rubach, der kurzfristig als Kommentator eingesprungen ist und uns wortgewandt durch das Programm geführt hat.

In diesem Sinne bedankt sich das Highland Games-Komitee auch bei allen, die dieses Jahr mit dabei waren und mit uns Spaß hatten und freuen uns auf das nächste Jahr, wenn wieder Groß und Klein, Highländern und Zaungast mit uns die Krotzebojer Highland Games bestreiten.